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Warum züchte ich?
Rennmauszucht - wunderbare, aber ...
Als ich mit der Zucht der Mongolischen Rennmaus begann, war es fast eine Mission für mich,
weil ich von diesen Tieren begeistert war und es damals noch recht viele Leute gab,
die die Mongolische Rennmaus nicht kannten. Das hat sich geändert.
Geändert hat sich leider auch, dass im Zuge einer zunehmenden Popularität der Tiere selbsternannte Züchter zunahmen,
die diesen Namen nicht verdienen. Über mögliche Gründe einer zunehmenden Überzüchtung der Mongolischen Rennmaus
habe ich in "Zuchtschäden bei der Mongolischen Rennmaus" geschrieben und verweise hierauf.
Da immer schwieriger an gesunde Tiere heranzukommen war, insbesondere an verträgliche Tiere, die meinem Zuchtziel entsprachen,
habe ich die Zucht der Mongolischen Rennmaus eingestellt.
Chinchillazucht
Die Chinchillazucht habe ich aus demselben Grund aufgegeben. Ich heiße es nicht gut, wenn der Wert eines Tieres nur
über seine Farbe bestimmt wird. Dieser Trend erscheint mir bei den Chinchillas sehr extrem.
Was wird aus den Tieren, die nicht die erwünschte Farbe haben? Die Tierheime sind mittlerweile voll von Chinchillas, die "nur"
die Naturfarbe tragen.
Mit Wehmut gab ich die Chinchillazucht auf, denn meine Chinchillas unterschieden sich zum Schluss nicht von handzahmen Kaninchen oder Meerschweinchen.
Wer's nicht glaubt, soll bei den Referenzen nachlesen. Das führe ich nicht allein auf die Aufzucht zurück. Kurz sei auf die Züchterin Fabienne Knoll verwiesen,
die als ähnliches Zuchtziel charakterstarke Tiere angibt (www.filderchins.de). In der Chinchillaszene ist unumstritten, dass der Charakter eine wichtige Zuchteigenschaft ist.
Streifenhamsterzucht
Kurz und bündig: Ich züchte Chinesische Streifenhamster, weil ich
sie sehr liebe und dazu beitragen möchte, dass sie Hamster bekannter werden.
Obwohl ich diese faszinierenden Hamster seit langem züchte (Beginn 1995), entdecke ich immer wieder Neues an ihnen.
Von Anfang an, als ich diese Hamster zum ersten Mal sah, hatte ich gewusst, dass ich sie an andere Menschen weitergeben möchte.
Aus mehreren Gründen halte ich den Streifenhamster für ein noch geeigneteres Heimtier als den "guten, alten" Goldhamster:
Streifenhamster sind dem Menschen gegenüber sehr gutmütig und friedfertig. In meiner langjährigen
Streifenhamsterzucht habe ich nie einen Chinesen erlebt, der bissig gewesen wäre.
Ich habe sogar Versuche gemacht und einige Tiere nicht gezähmt. Sie blieben
scheu, bissen aber trotzdem nicht.
Streifenhamster krallen sich beim Hochgenommenwerden wie Ratten fest.
Sie sind sehr wendig und können sich sogar noch mit einer einzelnen Hinterpfote festhalten.
Streifenhamster sind wie viele Zwerghamster auch vormittags für etwa zwei Stunden wach.
Daher halte ich Streifenhamster auch für Kinder gut geeignet unter der Voraussetztung natürlich, sie besitzen die entsprechende Reife, und die Eltern übernehmen Mitverantwortung.
Ich stimme mit dem Biologen und Buchautoren Günther Schmidt,
der Streifenhamster in den 1970er-Jahren erfolgreich züchtete, darin überein: Der Streifenhamster hat es verdient, eine größere Verbreitung als Haustier
zu finden!
Ein abschließendes Wort:
Der oft gehörte Vorwurf, wie mensch es wagen könne zu züchten,
wo die Tierheime überfüllt sind, betrifft jedenfalls nicht den immer noch seltenen Streifenhamster.
Er betrifft auch sicher nicht meine Zucht, denn sollte ich es einmal nicht schaffen, Tiere
zu vermitteln, bleiben sie bei mir bis zum Schluss. Das ist mir bis jetzt nur ein einziges Mal mit einer Rennmaus passiert.
Frage an die Kritiker/innen: Wieso unterstellt ihr eigentlich, dass Züchter/innen sich nicht
auch im Tierschutz engagieren?
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